Geschichte der Stadt Düsseldorf
Die heutige Großstadt Düsseldorf hat sich aus mehreren Siedlungskernen entwickelt. Düsseldorf selbst wird erstmals 1159 schriftlich erwähnt. Als die damals bescheidene Siedlung Düsseldorf 1288 an der Mündung des Flüsschens Düssel zur Stadt erhoben wurde, bestanden in ihrem Umfeld bereits mehrere, damals bedeutendere Siedlungskerne. So beginnt die geschriebene Geschichte des Düsseldorfer Stadtgebiets mit einer Klostergründung in Kaiserswerth um das Jahr 700. Mit der Reichsstadt Kaiserswerth, dem Frauenstift in Gerresheim sowie der Freiheit Angermund gab es gleich vier unabhängige städtische Gründungen auf dem heutigen Stadtgebiet sowie mehrere Dörfer, Burgen und Schlösser, die im Laufe der Jahrhunderte zur heutigen Stadt verschmolzen sind. Die erst im 20. Jahrhundert eingemeindeten Städte Kaiserswerth und Gerresheim, die wesentlich älter als Düsseldorf selbst sind, haben jeweils über eintausend Jahre alte eigenständige Ortsgeschichten, die einer eigenen Darstellung bedürfen und hier nur in Kurzform angerissen werden.
Über Jahrhunderte beschränkte sich die eigentliche Stadt Düsseldorf auf einen etwa einen Quadratkilometer großen, umwallten und dichtbesiedelten Stadtkern, den heutigen Stadtteilen Altstadt und Carlstadt, obwohl die Stadt über umfangreiche Ländereien außerhalb der Stadtmauern verfügte. Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts begann Düsseldorf langsam über diese bescheidenen Ursprünge hinauszuwachsen. Mit dem Einsetzen der Industrialisierung ab 1860 entwickelte sich die Provinzstadt innerhalb weniger Jahrzehnte zu einer der bedeutenden Städte des Deutschen Reiches. Nach und nach wuchsen die verschiedenen Siedlungskerne zu einer Stadt zusammen. 1882 wurde Düsseldorf Großstadt. Um 1900 hatte sich die Bevölkerung im Vergleich zu 1850 verachtfacht. Obwohl das Stadtgebiet seit über 2500 Jahren durchgehend besiedelt war und die Ursprünge Düsseldorfs über 800 Jahre zurückreichen, ist die systematische Stadtgeschichtsschreibung und -forschung kaum 200 Jahre alt. Insbesondere aus der frühen Stadtgeschichte sind nur wenige Urkunden überliefert.
Eine klassische, viel benutzte Gesamtdarstellung der Geschichte Düsseldorfs stammt aus den 1920er Jahren von Friedrich Lau. Als Synthese der reichen folgenden Forschung entstand in den 1960er Jahren eine kurze Darstellung durch den damaligen Stadtarchivar Hugo Weidenhaupt, die bis 1983 insgesamt 9 Auflagen erlebte. Heute greift man auf ein 1988–1990 von Hugo Weidenhaupt herausgegebenes vierbändige Werk zurück, zu dem mehrere Spezialisten beigetragen haben.