Geschichte der Stadt Nürnberg
Die Geschichte der Stadt Nürnberg reicht von der ersten urkundlichen Erwähnung der Stadt im Jahr 1050 und ihrer ersten Blütezeit als Reichsstadt und Hauptort eines größeren Territoriums des Heiligen Römischen Reichs über die Eingliederung ins Königreich Bayern 1806 und den Aufstieg als Industriestadt im 19. Jahrhundert bis in die Zeit des Nationalsozialismus und in die Gegenwart.
Unter den Staufern und Luxemburgern entwickelte sich Nürnberg im Mittelalter zu einer der wichtigen Reichsstädte. Dank ihres blühenden Fernhandels und Handwerks wurde die Stadt im 15. und 16. Jahrhundert eines der bedeutendsten kulturellen Zentren der Renaissance nördlich der Alpen sowie des Humanismus und der Reformation. Nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) verlagerten sich die politischen Gewichte im Reich, so dass Nürnberg seine herausragende Stellung einbüßte. Die Stadt und ihr reichsunmittelbares Territorium blieben aber bis zum Ende des Alten Reichs weiter selbstständig und profitieren von Handel und Handwerk. In der Rheinbundakte wurde Nürnberg 1806 dem neugegründeten Königreich Bayern zugeschlagen. Im 19. Jahrhundert erlebte seine Wirtschaft dank der Industrialisierung einen starken Aufschwung. Zugleich sahen in dieser Zeit Anhänger der Romantik und des Historismus im spätmittelalterlichen Stadtbild ihr Ideal verwirklicht.
Seit 1927 fanden in Nürnberg die Reichsparteitage der NSDAP statt. Die Nationalsozialisten nutzten den Mythos der Stadt für ihre propagandistischen Zwecke. Auf dem fast 17 km² großen Reichsparteitagsgeländeim Südosten Nürnbergs ließen sie einige Kolossalbauten errichten. Im Zweiten Weltkrieg flogen die Alliierten zahlreiche Luftangriffe auf Nürnberg und beschädigten Teile der Stadt schwer.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Nürnberg als Ort der Kriegsverbrecherprozesse der Alliierten ausgewählt, teils aus pragmatischen, teils wiederum aus symbolischen Gründen. Beim Wiederaufbau hielt man an den gewachsenen Strukturen fest. Die Wirtschafts- und Infrastruktur wurde weiter ausgebaut und trug zum Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit bei.
Heute zählt Nürnberg zu den wichtigen Großstädten Deutschlands und versteht sich als kulturelles und wirtschaftliches Zentrum Frankens.