Getúlio Vargas

Getúlio Dornelles Vargas (* 19. April 1882 in São Borja; † 24. August 1954 in Rio de Janeiro) war Präsident Brasiliens von 1930 bis 1945 und von 1950 bis 1954. Vargas regierte das Land – zunächst diktatorisch, später als gewählter Präsident – insgesamt 18 Jahre lang, länger als jeder andere Herrscher mit Ausnahme von Kaiser Peter II. In seine Regierungszeit fallen tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen. Vargas förderte Nationalismus (etwa, indem ethnische Minderheiten wie die Deutschbrasilianer verpflichtet wurden, Portugiesisch zu sprechen), Industrialisierung, Zentralisierung, Populismus (vor allem im Gegensatz zur alten aristokratischen Elite, die Brasilien vor 1930 beherrscht hatte) und den Aufbau eines Sozialstaates. Er setzte sich für die Rechte der Arbeiter ein und erhielt daher den Spitznamen O Pai dos Pobres („Der Vater der Armen“), war aber stets ein überzeugter Antikommunist. Unter seiner Regierung war die Rechtsstaatlichkeit nur schwach ausgeprägt, und es grassierte die Korruption.

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