Gillies-Ausschuss
Der Gillies-Ausschuss wurde auf Vorschlag der Internationalen Transportarbeiter-Föderation (ITF) vom März und April 1939 durch entsprechende Anfragen von Walter Auerbach gegründet.
Vorgeschlagen wurden dabei, „Ausschüsse für Schichtenpropaganda“ und als erstes einen Ausschuss für Planung und Vorbereitung spezieller „Labour-Propaganda-Notizen“ einzurichten.
William Gillies, Leiter des International Department der Labour Party, hatte danach in Zusammenarbeit mit dem Political Intelligence Department (PID), die Schaffung eines Propagandaausschusses aus deutschen Sozialdemokraten erwogen, der als „Advisory Committee“ die Labour Party beraten sollte.
Die Mitglieder des Ausschusses wurden von Gillies selbst ernannt und sollten ausschließlich beratende Funktionen haben.
Geleitet wurde der Ausschuss von dem Arbeitsrechtler Otto Kahn-Freund und der Soziologin Charlotte Lütkens. Die beiden Vertreter von der Sopade, Karl Höltermann und Wilhelm Sander zogen sich nach der Benennung von Karl Borromäus Frank dem Vertreter von Neu Beginnen bei den Vorbereitungen zurück, so dass diesem Gremium nur Linkssozialisten und unabhängige Sozialisten wie die Anfang 1940 in den Ausschuss berufenen Walter Auerbach, Fritz Eberhard und Hilde Meisel angehörten.
Im Dezember 1939 begann der Gillies-Ausschuss seine Arbeit mit der Anlegung eines Zeitschriftenarchivs und der Sammlung und Ausarbeitung von Stellungnahmen zur Kriegspropaganda.