Giovanni Palazzi

Giovanni Palazzi, bekannt auch als Joannes Palatius (* 1643 in Venedig; † 20. August 1712 ebenda), war Priester an der Kirche Santa Maria Mater Domini in Venedig, zudem Jurist und Professor für kanonisches Recht an der Universität Padua. Er war Mitgründer der Accademia Istorica e Teologica und stand in brieflichem Kontakt mit zahlreichen Gelehrten, darunter Gregorio Leti, Antonio Magliabechi, Girolamo Albrizzi, dem Quietisten Michele Cicogna und Apostolo Zeno. Auch war er als Graveur tätig.

Palazzi verfasste eine Reihe historischer Werke in lateinischer Sprache, darunter De dominio maris (1663) zur venezianischen Seeherrschaft, dann Aquila inter Lilia (1671) und Aquila Austriaca (2 Bände, 1679), sowie die mehrbändigen Gesta pontificum Romanorum (5 Bände, ab 1687) und die Fasti cardinalium (1703). Zu den Aquila-Bänden gehörten fünf weitere, nämlich die Aquila Saxonica, Aquila Sancta, Aquila Franca, Aquila Sueua und Aquila Vaga.

Seine beiden angeblich in Antwerpen herausgebrachten, dem Quietismus zuneigenden Werke Armonia contemplativa sopra la vita di Giesu Christo (1690) und Vita, morte, resurrezzione di Giesu Cristo nostro Redentore (1693), erhielten diesen Erscheinungsort, um der Zensur zu entgehen. Seine Armonia contemplativa wurde am 8. Juli 1692 wegen mystischer Neigungen auf den Index gesetzt. Ähnliches galt schon für seine Imitazione di Cristo, erschienen in Paris, ohne Datum (wahrscheinlich 1675). Neben der Verschleierung seiner Autorschaft durch auswärtige Druckorte benutzte Palazzi auch Pseudonyme, wie „Francesco Bardi“.

Am 8. Dezember 1711 machte er sein Testament. Er starb spätestens im August 1712.

Drei seiner Werke wurden in mehreren Dekreten der Glaubenskongregation auf den Index gesetzt: Armonia contemplativa (indiziert 1692), Gesta pontificum romanorum (indiziert 1698) und Fasti cardinalium (indiziert 1707).

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