Gläserne Decke

Der Begriff Gläserne Decke (englisch glass ceiling), häufig auch Glasdecke oder seltener Glasdeckeneffekt, ist eine von Marilyn Loden am 24. Mai 1978 erstmalig erwähnte und damit geprägte feministische Metapher. In New York sprach sie über konkrete kulturelle Hindernisse, die dem beruflichen Erfolg von Frauen im Wege stehen, wie z. B. die voreingenommene Haltung männlicher Führungskräfte, ungleiche Bezahlung und das Fehlen von Vorbildern und emotionaler Unterstützung für Frauen, dabei gab sie diesen Hindernissen einen Namen: Gläserne Decke.

Im engeren Sinne benutzt man den Ausdruck meist in Hinblick auf den Umstand, dass qualifizierte Frauen kaum in die Top-Positionen in Unternehmen oder Organisationen vordringen und spätestens auf der Ebene des mittleren Managements „hängenbleiben“. Es wird angenommen, dass derartige Glass-Ceiling-Effekte durch eine Reihe von Hindernissen zustande kommen und verstärkt werden, so etwa Stereotype und Vorurteile hinsichtlich der Eignung von Frauen in Führungspositionen, ein auf Männer abgestimmtes Unternehmensklima sowie mangelnden Zugang zu informellen Netzwerken. Diese Hindernisse sind häufig mit den Organisationsstrukturen untrennbar verwoben und somit schwer erkennbar, daher die Metapher einer unsichtbaren Aufstiegsbarriere, also einer gläsernen Decke.

Seit den 1980er-Jahren sind zu diesem Phänomen international zahlreiche wissenschaftliche Studien erschienen, sowohl von Wirtschaftswissenschaftlern als auch von Soziologen. Im weiteren Sinne spricht man auch von „gläserner Decke“ im Hinblick auf die eingeschränkten Aufstiegschancen von Homosexuellen, ethnischen und anderen Minderheiten.

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