Gleitband
Gleitbänder (in Anlehnung an die englische Bezeichnung persistent slip bands, PSBs, auch als persistente Gleitbänder bezeichnet; persistent: fortbestehend, andauernd) spielen in der Materialwissenschaft eine wichtige Rolle bei der Materialermüdung. Sie sind Strukturen in Metallen, in denen sich die Verformung unter äußerer Last konzentriert.
Wenn Versetzungen entlang von Gleitebenen an die Werkstoffoberfläche wandern, erzeugen sie dort Oberflächenstufen. Diese ca. 1000 Atomdurchmesser hohen Stufen werden auch Gleitlinien genannt. Sie gruppieren sich eng (ca. 100 Atomdurchmesser) aneinander und bilden dadurch Gleitbänder. Diese sind als Extrusionen und Intrusionen (Scherlippen) an polierten Oberflächen einer Werkstoffprobe sichtbar. Scherlippen können als Kerben zu vorzeitigem Bruch bei schwingender Beanspruchung führen.
Je nach Metall und Legierung können sich außer geraden Linien (PSBs) auch wand- oder gar labyrinthartige Strukturen bilden. Allen Formen ist gemein, dass in ihnen eine erhöhte Aktivität von Versetzungen stattfindet und dass sie beim Austritt an der Metalloberfläche Ex- und Intrusionen erzeugen.