Globalismus

Der Begriff des Globalismus entstammt den Theorien der internationalen Beziehungen. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Staaten durch die erfolgende Globalisierung als internationale Akteure massiv an Bedeutung verlieren und neue transnationale Akteure (wie etwa Firmen als Global Player) auftauchen, so dass sich ein weltweites Mehrebenensystem herausbildet, in dem Probleme durch Kooperation zwischen sämtlichen Akteuren mittels Weltinnenpolitik oder Global Governance gelöst werden müssen und können. Der Begriff ist der Großtheorie des Liberalismus zuzuordnen und wurde entwickelt, um im Zuge der Globalismus-Realismus-Kontroverse die staatszentrierten Grundvorstellungen des Realismus und Neorealismus zu kritisieren.

Abseits davon wird er in öffentlichen und soziologischen Debatten dazu benutzt, um Grundannahmen der marktliberalen Globalisierung als „neoliberal“ zu kritisieren. „Globalismus“ erscheint in diesem Sprachgebrauch als polemisches Synonym für eine Ideologie des globalisierten Marktfundamentalismus. In einem ähnlichen Sinne wird das Wort verwendet, um gesellschaftliche Entwicklungen und Machtgruppen („Globalisten“, „globalistische Elite“) zu bezeichnen, denen die Unterwanderung nationaler Souveränität oder die Zerstörung nationaler Identität unterstellt wird. Die Verwendung in diesem Sinne ist häufig antisemitisch konnotiert (vgl. Weltjudentum).

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