Goth (Adelsgeschlecht)
Die Familie de Goth ist eine Adelsfamilie im französischen Südwesten, die seit dem Beginn des 12. Jahrhunderts bekannt ist, allerdings erst zu Beginn des 14. Jahrhunderts für ein Jahrzehnt internationale Bedeutung erlangte, als Bertrand de Goth 1305 zum Papst gewählt wurde und den Namen Clemens V. annahm.
Clemens V. ist heute vor allem bekannt als der Papst, der den Sitz der katholischen Kirche von Rom nach Avignon verlegte (1309) und sie damit dem Einfluss des französischen Königs Philipp IV. aussetzte, die Vorherrschaft der italienischen Kardinäle brach, indem er (ab 1305) zahlreiche französische Kardinäle ernannte, von denen viele aus seiner eigenen Familie stammten, und gemeinsam mit dem König den Templerorden auflöste (1307–1312).
Mit Clemens‘ Tod 1314 brach die Bedeutung der Familie ab. Einige Jahre später ging die Vizegrafschaft Lomagne mangels männlicher Erben verloren, eine jüngere Linie überlebte als Herren von Rouillac und später (um 1600) als Marquis de Rouillac, bevor sie 1662 das Herzogtum Épernon erbte, das ebenfalls mangels Erben nicht gehalten werden konnte und 1690 verkauft wurde. Die Familie de Goth starb 1706 aus.
Der Familienname wird in lateinischen Urkunden de Guto, de Gutto oder de Guotto geschrieben, in französischen Urkunden Got, de Gout, du Got, du Gout, del God, de Gots, de Gos, de Goz, de Gouth oder de Goth; die Version de/du Gout ist die häufigste, de Goth ist jüngeren Datums und viel seltener, hat sich aber in der Literatur durchgesetzt.
Die von der Familie getragenen Titel sind u. a.: Vicomte de Lomagne et d’Auvillars, Seigneur de Blanquefort, de Lesparre, de Puyguilhem, de Castets-en-Dorthe, Barons, dann Marquis de Rouillac, Seigneur de Peyrecave, du Palais etc., Duc d’Épernon, Seigneur de Saint-Aignan, de Lassaigne, de Lieux, de La Motte-Bardigues et de Marcillac, Seigneur et Baron du Bouzet, de Claris, de Casaux, de La Roquette etc. en Guyenne.