Gouverneur der Dauphiné
Das Amt des Gouverneurs der Dauphiné war zu Beginn lediglich eine Abwesenheitsvertretung des Landesherrn, des Dauphin von Viennois. Nachdem Humbert II. de Viennois die Dauphiné 1349 an Frankreich übergeben hatte, war der Gouverneur nicht nur Militärkommandant, sondern auch Repräsentant des Dauphin de France, der üblicherweise nicht in der Dauphiné residierte. Anfangs wurde der Gouverneur aus dem unmittelbaren Gefolge des Dauphins (oder des minderjährigen Königs) ausgewählt, dessen Berater er im Allgemeinen war, und im Laufe der Zeit – bis zur Thronbesteigung von Franz I. und damit der Übernahme der Macht durch das Haus Valois-Angoulême – immer weiter mit Macht ausgestattet.
Mit der fortschreitenden Verschwinden der Gewohnheitsrechte der Provinz und dem Abgleiten in Richtung der absoluten Monarchie hörte die Machtausübung durch die Gouverneure, die der königlichen Familie nahestanden, auf, genauso wie der Begriff Dauphin seiner rechtlichen Substanz beraubt wurde.