Grübeln
Das Grübeln ist eine Form des Nachdenkens, bei dem die Gedanken um mehrere Themen oder ein spezielles Problem kreisen, ohne dabei zu einer Lösung zu gelangen.
Beim Grübeln geht es oft um abstrakte, unkonkrete und vage Themen: negativ besetzte philosophische oder pseudophilosophische Fragestellungen, einen Konflikt oder ein Problem, für das keine Lösung vorhanden zu sein scheint. Eine einfache, naheliegende Lösung wird angezweifelt, im Grübelvorgang per Definition nicht gesucht; eine Entscheidung zwischen einer Vielzahl von Lösungen wird als schwierig wahrgenommen, krampfhaftes Suchen nach Lösungen verhindert die Lösung. Der Mensch kann in seinen Gedankenkreisen gefangen sein und keinen Weg heraus finden, wobei anhaltendes sorgenvolles Grübeln ein Anzeichen für Krankheit ist. Bevorzugte Themen des Grübelns beziehen sich auf Entscheidungen, Konflikte, eigene Leistung, vermutete Einschätzung der eigenen Person durch andere, Zukunft, Vergangenheit oder den Sinn des Lebens.
Grübeln ist eine Suche ins Leere, die trotz möglicher Lösungsmöglichkeiten fortgesetzt wird.
Die wissenschaftliche Untersuchung des Grübelns (auch Rumination, von lat. wiederkäuen) begann in den 1980er Jahren. In der klinischen Psychologie und Psychopathologie kann unterschieden werden zwischen der Beschäftigung mit vergangenheitsbezogenen (Grübeln) und zukunftsbezogenen (Sorgen) Themen. Beides, Grübeln bzw. Sorgen, wird in der Regel von negativen Emotionen begleitet, wobei das Grübeln mit eher depressiven, das Sorgen mit eher angstvollen Gefühlen einhergeht.