Graf von Trastámara

Der Titel Graf von Trastamára ist ein Adelstitel aus dem galicischen Teil des Königreichs León. Zum Grafentitel gehörte die Tierra de Trastmára, ein Gebiet im nordwestlichen Galicien innerhalb der heutigen Provinz A Coruña. Die Region wird im Südosten durch den Fluss Tambre begrenzt, der dem Gebiet auch den Namen gab: Trastámara = Trans Tameris, jenseits des Tambre. Zentrum Trastámaras ist die Gemeinde Santa Comba.

Der erste namentlich erwähnte Graf von Trastámara war Pedro Fróilaz de Traba (oder Trava, 1086/1126 bezeugt), der im Königreich Galicien der mächtigste weltliche Adlige war. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass das Dokument des Klosters Caaveiro von 1125, in dem der Grafentitel genannt wird, im Verdacht steht, gefälscht zu sein. Sein Sohn Fernando Pérez de Traba (um 1090 – um 1155) war der Liebhaber der Theresia von León (Dona Teresa de Leão, 1080–1130), der unehelichen Tochter des Königs Alfons VI. von León-Kastilien und Ehefrau des Heinrich von Burgund, die als Mitgift die Grafschaft Portugal erhielt, und dort schließlich selbst Regentin (1112) und Königin wurde. Die Tochter von Theresia und Fernando, Teresa Fernández de Traba († 1180), war die zweite Ehefrau des Königs Ferdinand II. von León († 1188).

Der bedeutendste Herr von Trastámara war jedoch Enrique el de las Mercedes (1333–1379), der uneheliche Sohn von König Alfons XI. von Kastilien und León und Leonor de Guzman. Ihm wurde der Titel eines Grafen von Trastámara, Lemos und Sarria gegeben, und unter dem Namen Trastámara gelang ihm 1369 als Heinrich II. die Besteigung des Throns von Kastilien und León. Das von ihm gestiftete Haus Trastámara hat jedoch mit der Grafschaft nicht mehr viel zu tun, da die Nebenlinie, der Trastámara gegeben wurde, Mitte des 15. Jahrhunderts ausstarb. Der Titel wurde noch im Jahr des Todes der letzten Gräfin (1455) an einen Verwandten ihres Ehemanns weiter verliehen. Seitdem wird er in der Familie Osorio bzw. deren Nachfahren weitervererbt.

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