Große Rhone

Der Begriff Große Rhone (frz. Grand Rhône oder Grand-Rhône) bezeichnet den breiteren, östlichen (orographisch linken) der beiden Mündungsarme der Rhone ins Mittelmeer. Er beginnt bei der Rhône-Gabelung (hier zweigt die Kleine Rhone ab) etwa 3 Kilometer nördlich von Arles und mündet nach etwa 50 Kilometern südlich von Port-Saint-Louis-du-Rhône zwischen dem Strand Plage de Piémanson im Westen und der ehemaligen Insel They de Roustan im Osten. Sein westliches Ufer gehört zur Camargue, östlich wird er größtenteils von der durch den Canal d’Arles à Fos und der Grand Rhône gebildeten "Insel" Plan du Bourg begrenzt. Abgesehen von den ersten beiden, das Département Gard berührenden Kilometern verläuft er durchgehend im Département Bouches-du-Rhône.

Die Große Rhône führt etwa 90 Prozent der Gesamtwassermenge der Rhône, die sich im Durchschnitt auf 1700 Kubikmeter pro Sekunde beläuft, bei Hochwasser (2003) aber auf bis zu 13.000 Kubikmeter wachsen kann. Jedes Jahr transportiert sie 10 (vor dem Bau zahlreicher Staudämme an den Nebenflüssen sogar 20) Millionen Kubikmeter Schwebstoffe, Sand und Geröll ins Mittelmeer, was dort auf lange Sicht für die Schifffahrt den ungehinderten Zugang zum Golf von Fos mit dem wichtigen Industriehafen in Fos-sur-Mer gefährdet. Der erhebliche Wasser- und Feststofftransport ist auch der Grund dafür, dass der Fluss früher im Unterlauf häufig versandete, unvorhersehbare Strömungen auftraten und sein Verlauf gelegentlich wechselte. Aus dieser Zeit stammen zahlreiche, allmählich verlandende ehemalige Flussarme.

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