Greco di Bianco

Greco di Bianco ist der Name eines DOC/DOP-Weins (Denominazione di Origine Controllata/Protetta) in Kalabrien. In der sehr kleinen, am Ionischen Meer gelegenen Appellation wird ein gleichnamiger süßer Dessertwein in der Methode eines Passito gekeltert. Für DOC-Weine ist nur die weiße Rebe Greco Bianco (di Gerace) zugelassen, die nicht mit anderen in Süditalien verbreiteten Greco-Bianco-Reben, sondern mit der Malvasia di Lipari identisch ist. Auf den Liparischen Inseln, vornehmlich auf Salina (Insel) wird aus Trauben dieser Rebe ebenfalls ein berühmter Passito, der Malvasia delle Lipari, hergestellt. Das Gebiet liegt innerhalb der Magna Graecia, sodass angenommen wurde, dass die Herkunft dieser Rebe in Griechenland liegt, doch haben neuere DNA-Untersuchungen diese Annahme nicht bestätigt. Zweiter namensgebender Bestandteil der Bezeichnung für Wein und DOC ist der Ort Bianco, innerhalb dessen Gemeindegrenzen fast das gesamte Weinbaugebiet der Appellation liegt. In den 1960er Jahren drohte die Produktion dieses einstmals sehr anerkannten und stark nachgefragten Weines völlig zum Erliegen zu kommen. Um diesem Niedergang entgegenzuwirken, wurde 1980 die DOC als erstes geschütztes Ursprungsgebiet Kalabriens ins Leben gerufen. Die Vorschriften wurden zuletzt am 7. März 2014 aktualisiert. Früher wurde ein Greco di Bianco fast ausschließlich auf 500 Milliliter fassende Bocksbeutel gezogen, heute kommen auch andere Flaschenformen mit diesem Fassungsvolumen zum Einsatz.

Die Produktion eines qualitativ hochwertigen Produktes ist aufwändig; die Produktionsmenge beträgt im Durchschnitt jährlich weniger als 200 Hektoliter, ist aber sehr starken Schwankungen unterworfen und kann in manchen Jahren wie zum Beispiel 1995/96 fast zur Gänze ausfallen. Deshalb ist ein guter Greco di Bianco hochpreisig und außerhalb Italiens nur schwer erhältlich.

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