Grünes Wachstum
Grünes Wachstum (englisch green growth, auch nachhaltiges) ist eine Theorie der Wirtschafts- und Politikwissenschaften, nach der es möglich ist, Wirtschaftswachstum und deutlich erkennbaren Umweltschutz zu kombinieren. Grünes Wachstum verfolgt das Ziel, wirtschaftspolitische Wachstumsziele nachhaltig zu erfüllen. Dafür soll eine Entkopplung von Wirtschaftsleistung und Umweltverschmutzung bzw. -schäden (englisch decoupling) erreicht werden.
Solange (quantitatives) Wirtschaftswachstum ein vorherrschendes politisches Ziel bleibt, kann eine aus ökologischer Sicht erwünschte Verringerung der Umweltbelastung nur durch grünes Wachstum erreicht werden. Die Forderung nach grünem Wachstum grenzt sich von wachstumskritischen Positionen ab, die stattdessen eine stationäre Wirtschaft oder eine Verringerung der Wirtschaftsleistung zur Erreichung einer nachhaltigen Gesellschaft fordern. Die Umsetzbarkeit grünen Wachstums und der Weg dorthin sind sowohl in der Wissenschaft als auch in der öffentlichen Debatte umstritten.
Grünes Wachstum wird teilweise synonym zum Begriff des qualitativen Wachstums verwendet. Dies ist jedoch irreführend, da qualitatives Wachstum eine Verbesserung der Lebensqualität umfasst, die nicht auf Konsumsteigerungen basiert und daher mit den üblichen wirtschaftlichen Kenngrößen nicht ausreichend gemessen werden kann. Dem Konzept des grünen Wachstums liegt hingegen die Idee zugrunde, weiterhin quantitatives Wirtschaftswachstum generieren zu können.