Gretchentragödie

Die Gretchentragödie ist ein offenes Drama, das Johann Wolfgang Goethe in den Urfaust von 1772 einflocht und überarbeitet in sein Hauptwerk Faust I übernahm. Sie beschreibt das Auseinanderbrechen des Liebesverhältnisses zwischen Faust und Margarete, stellt sich motivisch neben die Tragödie des Gelehrten und fließt am Ende von Faust II überhöht und geläutert mit dieser zusammen.

In früheren Varianten des Fauststoffs, den Goethe aufgegriffen hat, kommt hingegen eine Helena vor, die als heidnisches Bild Fausts Begehren entfacht (siehe Fauststoff). Goethe wählt in der Gretchentragödie keinen dämonischen und in Wahrheit leblosen weiblichen Gegenpart für Faust, sondern eine Unschuldige, die von ihm ins Verderben gezogen wird.

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