Großmeister der Armbrustschützen
Der Großmeister der Armbrustschützen von Frankreich (frz. grand maître de arbalétriers de France) war ein Großamt der Krone Frankreichs, welches in den Anfängen nur ein Amt und Auszeichnung war, aber nicht mit einem militärischen Rang verbunden war und später zum Großamt erhoben wurde. Es wurde im Jahre 1248 von König Ludwig IX. von Frankreich geschaffen und existierte bis zur Einführung von Feuerwaffen.
Der Amtsinhaber war für die gesamte Artillerie des Königreiches im Mittelalter verantwortlich. Er befehligte jede Form des Bogenschießens, so kommandierte er nicht nur die Armbrustschützen, sondern auch die Bogenschützen mit dem Langbogen oder der Arbalest. Außerdem befehligte er Infanterie mit Sappeur oder Belagerungsgerät, zeitweilig unterstand ihm auch der Meister der Artillerie. Als letzter Großmeister wurde Aimar de Prie, im Jahre 1515 für das Amt nominiert, er verstarb 1527. Unter der Regentschaft von König Franz I. wurde mit Galiot de Genouillac (1512–1546) (Großstallmeister von Frankreich) der erste Großmeister der Artillerie von Frankreich ernannt. Dieses Amt übernahm nun wesentliche Funktionen, die bisher von den Großmeistern der Armbrustschützen wahrgenommen wurden.