Höhlengleichnis

Das Höhlengleichnis ist eines der bekanntesten Gleichnisse der antiken Philosophie. Es stammt von dem griechischen Philosophen Platon (428/427–348/347 v. Chr.), der es am Anfang des siebten Buches seines Dialogs Politeía von seinem Lehrer Sokrates erzählen lässt. Es verdeutlicht den Sinn und die Notwendigkeit des Philosophierens, welches als ein Befreiungsprozess dargestellt wird. Das Ziel ist der Aufstieg aus der sinnlich wahrnehmbaren Welt der vergänglichen Dinge – die mit einer unterirdischen Höhle verglichen wird – in die rein geistige Welt des Seins der unwandelbaren Ideen. Das Ringen um Befreiung von der Anhaftung an die Welt der alltäglichen Wahrnehmungen muss zwar jeder für sich vollziehen, da aber der Mensch gemäß Platons Staat ein sozial-politisches Lebewesen darstellt, ist es zugleich auch ein gemeinschaftliches Bemühen. Zuvor, gegen Ende des sechsten Buches, hat Sokrates das Sonnengleichnis und das Liniengleichnis vorgetragen. Als Abschluss und Höhepunkt dieser Reihe von Metaphern zählt das Höhlengleichnis zu den Grundtexten der platonischen Philosophie, da es zentrale Aussagen von Platons Ontologie und Erkenntnistheorie veranschaulicht.

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