HAM-Nat
Der Hamburger Naturwissenschaftstest (HAM-Nat) ist ein Studierfähigkeitstest bzw. mathematisch-naturwissenschaftlicher Multiple Choice Test für medizinische Studiengänge in Deutschland, der 2008 am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf entwickelt wurde.
Der HAM-Nat ist Bestandteil des Auswahlverfahrens der Hochschulen (AdH) und der Zusätzlichen Eignungsquote (ZEQ) von gegenwärtig (Dezember 2020) drei Universitäten: Universität Hamburg (Humanmedizin, Zahnmedizin und Pharmazie), Universität Greifswald (Pharmazie) und der Universität Magdeburg (Humanmedizin). Über das Auswahlverfahren der Hochschulen werden insgesamt 60 % der Studienplätze vergeben (Stand 2020 und 2021).
Der HAM-Nat prüft anhand von Multiple-Choice-Fragen medizinisch relevantes Wissen der Fächer Mathematik, Physik, Chemie und Biologie auf Schulniveau ab. Zudem enthält der Test Aufgaben zum logischen Denken. Die Themen sind in einem Themenkatalog zusammengefasst. Der Unterschied zu den Abiturnoten, in welche die Beherrschung naturwissenschaftlicher Inhalte ebenfalls einfließt, ist die Vergleichbarkeit der Ergebnisse und die Unabhängigkeit von Benotungsmaßstäben unterschiedlicher Bundesländer oder Schultypen. Tatsächlich korrelieren die HAM-Nat-Ergebnisse nur wenig mit den Abiturnoten und in Studien hat sich außerdem gezeigt, dass der HAM-Nat den Studienerfolg in den ersten Semestern besser vorhersagen kann, als die Abiturnote.
Der etwa dreistündige Test wird an allen drei Universitäten gleichzeitig Mitte März abgehalten. Anmelden kann sich jeder, unabhängig von der Abiturnote. Der Anmeldezeitraum beginnt im Dezember des Vorjahres und endet am 15. Januar. Spätere Anmeldungen werden nicht mehr berücksichtigt.
Für das Auswahlverfahren zum Studium der Humanmedizin wurde an der Universität Hamburg zudem der Situational Judgement Test eingeführt der gleichzeitig mit dem HAM-Nat geschrieben wird und mit einem geringeren Anteil mit in die Wertung einbezogen wird. Der HAM-SJT erfasst soziale Kompetenzen.
Im Auswahlverfahren für die Zahnmedizin wird zusätzlich ein Test zum räumlichen Vorstellungsvermögen eingesetzt (HAM-MRT), der zusammen mit dem HAM-Nat geschrieben wird.