Hachschara

Als Hachschara (hebräisch הַכְשָׁרָה Hachscharah, deutsch Vorbereitung, Tauglichmachung) wurde die systematische Vorbereitung von Juden auf die ʿAlija bezeichnet, d. h. für die Besiedlung Palästinas vor allem in den 1920er und 1930er Jahren. Ideologische Grundlage für dieses Programm war der Zionismus, getragen und propagiert wurde sie von der jüdischen Jugendbewegung, dabei vor allem von den beiden Dachverbänden Hechaluz und Bachad.

Meist fanden Hachschara-Kurse auf landwirtschaftlichen Gütern statt. Eine Gruppe von Auswanderungswilligen (hebräisch קְבוּצָה Kvūzah) lernte dort gemeinsam, was für den Aufbau eines Gemeinwesens in Palästina notwendig erschien. Die häufig aus bürgerlichen Umgebungen stammenden jungen Menschen erwarben vor allem gärtnerische, land- und hauswirtschaftliche sowie handwerkliche Fertigkeiten und lernten ʿIvrīt, das moderne Hebräisch. In der weiteren Entwicklung der Hachschara galt zunehmend auch die Schaffung einer jüdischen Identität als wichtige Aufgabe. Dazu gehörte auch, die jüdischen Feste zu feiern, jüdische Geschichte und Literatur kennenzulernen. Leben und Arbeiten im Kollektiv sollten dabei die kulturellen Grundlagen für die neue Existenz in Palästina schaffen. Im späteren Israel setzten sich die Hachschara-Gemeinschaften in den Kibbuzim fort. Seltener lernten auch einzelne Auswanderungswillige bei einem Landwirt oder Handwerker.

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