Hagelprozession
Hagelprozessionen als Sonderform der Bittprozessionen sind christliche Flurumgänge, bei denen für eine gute Ernte und das Ausbleiben von Schäden gebetet wird, besonders von Hagelschäden. Anders als das Wetterläuten, das als apotropäische Handlung der unmittelbaren Gefahrabwehr dienen soll, ist die Hagelprozession ein wiederkehrender Ritus im Jahr. An einigen Orten ist ein Gelübde nach Hagelschaden als Ursprung für die örtliche Hagelprozession nachweisbar. In katholischen Gemeinden im Münsterland und in Süddeutschland sind die Hagelprozessionen bis heute fester Bestandteil des kirchlichen Lebens.
Die Bezeichnungen für die Prozession sind regional unterschiedlich. In Bayern spricht man von Schauerprozession am „Schauerfreitag“. Mancherorts sind auch die Begriffe Hagelfeier oder „Prozession am Hagelfeiertag“, Feld- oder Flurprozession oder „große Prozession“ üblich. Der Begriff „große Prozession“ bezieht sich dabei darauf, dass die Fronleichnamsprozession im Ort stattfand und die große Prozession einen wesentlich weiteren Weg außerhalb der Ortschaft nahm.