Haolde

Die Haolde (oder Haholde) waren ein nur bruchstückhaft bekundetes Grafengeschlecht, das im 10. und 11. Jahrhundert im westlichen Teil des Raums Paderborn-Warburg und im südlichen Niedersachsen amtierte. Der Stammsitz der Haolde wird nach Reinhard Wenskus im Ort Lehmhausen im Leinegraben vermutet. Das Geschlecht dürfte mit den östlich benachbarten Esikonen und wohl auch mit den Erponen in verwandtschaftlichen Beziehungen gestanden haben. Schenkungen von Mitgliedern des Hauses (Haoldus, Hoboldus, Hoaldus) an das Kloster Corvey sind 856/857 und 900/916 bekundet.

Die beiden Orte Holtershausen und Brunsen im Landkreis Northeim, die erstmals nachweislich als Haholdeshusen und Brunessen erwähnt wurden, dürften Gründungen oder ehemaliger Besitz der Haolde gewesen sein (Haold I. hatte einen Bruder und einen Sohn namens Brun). Bereits im 8. Jahrhundert soll ein sächsischer Edelhof Haholdeshusen bestanden haben, der früher fälschlicherweise für die Keimzelle des heutigen Bad Arolsen gehalten wurde. Am 29. Juni 1148 taucht Haholdeshusen in einer Urkunde des Stifts Gandersheim erneut auf, als Graf Hermann II. von Winzenburg 14 Hufen Land u. a. in Haholdeshusen und Brunessen gegen die Burg Schildberg bei Seesen tauschte. Als Zeugen werden in dieser Urkunde ein Hahold de Ruden und Hahold de Burnham aufgeführt. Ferner lässt sich in der Region um Holtershausen der noch vorhandene Einfluss der Haholde im 12. Jahrhundert anhand weiterer Urkunden belegen.

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