Harmotom
Harmotom, auch unter den bergmännischen Bezeichnungen Andreasbergolith oder Kreuzzeolith bekannt, ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Silikate und Germanate“ mit der chemischen Zusammensetzung Ba2(Si12Al4)O32·12H2O und damit chemisch gesehen ein wasserhaltiges Barium-Alumosilikat. Strukturell gehört Harmotom zur Familie der Zeolithe, genauer den Blätterzeolithen.
Harmotom | |
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Harmotomkristalle aus der Typlokalität Sankt Andreasberg im Hart, Niedersachsen (Gesamtgröße 8,3 cm × 4,5 cm × 3,3 cm) | |
Allgemeines und Klassifikation | |
IMA-Nummer |
1997 s.p. |
IMA-Symbol |
Hrm |
Chemische Formel |
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Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Silikate und Germanate – Gerüstsilikate (Tektosilikate) |
System-Nummer nach Strunz (8. Aufl.) Lapis-Systematik (nach Strunz und Weiß) Strunz (9. Aufl.) Dana |
VIII/F.13 VIII/J.25-070 9.GC.10 77.01.03.05 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | monoklin |
Kristallklasse; Symbol | monoklin-prismatisch; 2/m |
Raumgruppe | P21/m (Nr. 11) |
Gitterparameter | a = 9,88 Å; b = 14,14 Å; c = 8,69 Å β = 124,8° |
Formeleinheiten | Z = 1 |
Zwillingsbildung | meist komplex verwachsen |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 4,5 bis 5 |
Dichte (g/cm3) | gemessen: 2,41 bis 2,47; berechnet: 2,448 |
Spaltbarkeit | deutlich nach {010}, undeutlich nach {001} |
Bruch; Tenazität | uneben bis schwach muschelig; spröde |
Farbe | farblos, weiß, grau, gelb, rosa, braun |
Strichfarbe | weiß |
Transparenz | durchsichtig bis durchscheinend |
Glanz | Glasglanz |
Kristalloptik | |
Brechungsindizes | nα = 1,503 bis 1,508 nβ = 1,505 bis 1,509 nγ = 1,508 bis 1,514 |
Doppelbrechung | δ = 0,005 bis 0,006 |
Optischer Charakter | zweiachsig positiv |
Achsenwinkel | 2V = 43° (gemessen); 80° (berechnet) |
Harmotom kristallisiert im monoklinen Kristallsystem und entwickelt meist prismatische, komplex verwachsene Kristallzwillinge, aber auch körnige bis massige Mineral-Aggregate mit einem glasähnlichen Glanz auf den Oberflächen. In reiner Form ist Harmotom farblos und durchsichtig. Durch vielfache Lichtbrechung aufgrund von Gitterfehlern oder polykristalliner Ausbildung kann er aber auch durchscheinend weiß sein und durch Fremdbeimengungen eine graue, gelbe, rosa, braune Farbe annehmen.