Heinestraße (Wien)

Die Heinestraße ist eine Straße im 2. Wiener Gemeindebezirk, der Leopoldstadt. Sie verbindet den Praterstern über ihre Verlängerung, die Klanggasse, mit dem Augarten, einer historischen Parkanlage. Die Straßenseite mit ungeraden Hausnummern wird zum Volkertviertel gerechnet.

Heinestraße
Straße in Wien
Heinestraße, von der Taborstraße aus in Richtung Praterstern gesehen; links das Volkertviertel
Basisdaten
Ort Wien
Ortsteil Leopoldstadt
Angelegt 1781
Hist. Namen Augarten-Allee, Augarten-Alleestraße, Schavel-Allee, Kaiser-Joseph-Straße, Schönererstraße
Name erhalten 6. November 1919,
27. April 1945
Anschluss­straßen Klanggasse, Praterstern
Querstraßen Taborstraße, Josefinengasse, Vereinsgasse, Pazmanitengasse, Pillersdorfgasse, Rueppgasse, Mühlfeldgasse, Zirkusgasse, Fugbachgasse, Kleine Stadtgutgasse
Plätze Rabbiner-Friedmann-Platz
Nutzung
Nutzergruppen Fußgänger, Radfahrer, motorisierter Individualverkehr, Linienbus
Straßen­gestaltung Allee mit zwei Nebenfahrbahnen
Technische Daten
Straßenlänge ca. 737 m

Die Straße wurde im 18. Jahrhundert unter Joseph II. als Verlängerung der Hauptallee angelegt, mit der die Straße eine schnurgerade historische Verbindung vom Augarten zum Lusthaus bzw. zum benachbarten Jägerhaus im unteren Prater bildet.

Die Heinestraße wurde 1919 nach dem deutschen Dichter, Schriftsteller und Journalisten Heinrich Heine (1797–1856) benannt; er gilt als „letzter Dichter der Romantik“ und zugleich als deren Überwinder. Er machte die Alltagssprache lyrikfähig, erhob das Feuilleton und den Reisebericht zur Kunstform und verlieh der deutschen Literatur zuvor nicht gekannte elegante Leichtigkeit. Als kritischer, politisch engagierter Journalist, Essayist, Satiriker und Polemiker war Heine ebenso bewundert wie gefürchtet. Die Benennung erfolgte kurz nach dem Ersten Weltkrieg, als das Rote Wien den demokratischen Anschluss Österreichs an das republikanische Deutschland erhoffte; eine Erwartung, die von den Siegern des Ersten Weltkriegs noch im gleichen Jahr ausgeschlossen wurde.

Die Straße hieß vorher Augarten-Allee (Praterplan 1825), Augarten-Alleestraße, Schavel-Allee und Kaiser-Joseph-Straße; 1938–1945 hieß sie Schönererstraße (nach Georg von Schönerer). Die Verkehrsfläche wurde großzügig angelegt und ist großteils zusätzlich zur Hauptfahrbahn mit Seitenfahrbahnen ausgestattet. In ihrem nordwestlichen Teil (Taborstraße bis Mühlfeldgasse) weist sie (derzeit im Linienverkehr nicht genützte) Straßenbahngleise auf, die bei Umleitungen benützt werden.

Zwischen Zirkusgasse und Kleiner Stadtgutgasse ist die Straße auf der geraden Seite (bei den Hausnummern 30 und 32) zwickelartig verbreitert; diese Fläche trägt den Namen Rabbiner-Friedmann-Platz.

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