Heliografische Koordinaten

Das System der Heliografischen Koordinaten dient zur Angabe genauer Positionen auf der Oberfläche der Sonne. Die beiden Kugelkoordinaten beziehen sich auf das mittlere Höhenniveau der Photosphäre (sichtbare Begrenzung des Sonnenrandes) und werden als

  • heliografische Breite und
  • heliografische Länge bezeichnet.

Sie werden analog der geografischen Breite und Länge definiert, der Erdoberfläche entspricht dabei das mittlere Höhenniveau der Photosphäre. Die heliografischen Koordinaten beziehen sich aber (im Gegensatz zu den Breiten- und Längenangaben auf der Erde) nicht auf ein Ellipsoid, sondern eine exakte Kugel. Zudem muss, anders als auf der Erde, bei der Positionsbestimmung die differentiellen Rotation, d. h. die je nach Breitenkreis unterschiedlichen Umlaufzeit eines Punkte auf der Sonnenoberfläche berücksichtigt werden.

Die Bezeichnung heliografisch kommt aus dem Griechischen für Sonne (Hελios, Helios) und zeichnen/ beschreiben (γραφειν, grafe·in). Sie wurde in Analogie zur Selenografie in die Astronomie eingeführt, als sich der Schwerpunkt der Sonnenforschung von der Astrometrie zur Sonnenphysik verlagerte und rechnerische Modelle der Sonnenrotation erforderlich wurden.

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