Ideale Nacktheit

Ideale Nacktheit oder heroische Nacktheit sind neuzeitliche Begriffe für die idealisierende, nicht die Realität wiedergebende Nacktheit in der Kunst seit der griechischen Antike. Vielmehr stand sie für Jugend, Schönheit, Kraft, Reinheit und damit verwandte, vorrangig positiv männlich besetzte Eigenschaften. Bei Frauen entstand die Vorstellung einer idealen Nacktheit erst im Mittelalter. In verschiedenen Formen wurde die Vorstellung bis ins 20. Jahrhundert tradiert.

Während die Darstellung idealisierender Nacktheit in der Antike nicht die Wirklichkeit, dafür aber reale Eigenschaften widerspiegelte, orientierten sich entsprechende Bildnisse seit der Renaissance nicht mehr an der Natur, sondern an einer idealisierenden Vorstellungs- und Gedankenwelt. Damit unterscheiden sich ihre Grundlagen in Antike und Neuzeit – trotz optischer Überschneidungen und neuzeitlicher Rückgriffe auf antike Kunst – in diametraler Weise. Andererseits verbindet diese Darstellungsform zwei Epochen der abendländischen Kunst miteinander und unterscheidet sie von anderen Formen der Weltkunst.

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