Herzogtum Narbonne
Das Herzogtum Narbonne war ein Titularherzogtum des hohen Mittelalters in Frankreich. Die Grafen von Toulouse führten den Titel eines Herzogs von Narbonne, um ihren Anspruch der auf die Oberhoheit über die historische Landschaft Septimanien zu dokumentieren, die den nördlich der Pyrenäen gelegenen Teil des alten Gothien ausmachte. Das betreffende Gebiet entsprach in seinem Umfang etwa der ehemaligen französischen Region Languedoc-Roussillon. Mit einer realen Territorialherrschaft war der Titel des Herzogs von Narbonne nicht verbunden.
Das Gebiet, welches das Herzogtum Narbonne ausmachen sollte, war im 9. Jahrhundert schon einmal in der unter Karl dem Großen gebildeten gotischen Mark des fränkischen Reichs zusammengefasst, welche aber schnell zerfiel. Letzter Träger des markgräflichen Titels war Herzog Wilhelm I. der Fromme von Aquitanien († 918). Nach dessen Tod entfaltete die Grafenfamilie von Toulouse ihre Dominanz über den Raum des heutigen Südostfrankreich.