Hitzschlag bei Menschen

Ein Hitz(e)schlag ist ein lebensbedrohlicher Hitzeschaden des Menschen mit einer Erhöhung der Körperkerntemperatur auf über 40 °C mit Bewusstseinsstörung (Verwirrtheit, Delir und Koma, aber auch Krampfanfälle) durch hohe Umgebungstemperaturen (klassischer Hitzschlag) oder übermäßige körperliche Aktivität (anstrengungsbedingter Hitzschlag). Klassische Hitzschläge treten hauptsächlich in heißen Klimazonen bei nicht Akklimatisierten sowie während sommerlicher Hitzewellen in gemäßigten Klimazonen auf, wo sie in diesen Phasen einen großen Anteil der zusätzlichen hitzebedingten Todesfälle ausmachen. Der klassische Hitzschlag betrifft vor allem Kinder und ältere, vorerkrankte Menschen, während anstrengungsbedingte Hitzschläge typischerweise junge, ansonsten gesunde Erwachsene ereilen: Sportler, Militärangehörige und Berufstätige mit schwerer körperlicher Arbeit. Beim Hitzschlag werden die Möglichkeiten des Körpers, Wärme an seine Umgebung abzugeben, überfordert, wodurch die Körpertemperatur unkontrolliert steigt. Die durch die Hitze entstehenden Schäden an den Körperzellen lösen eine systemische Entzündungsreaktion aus, die zu weiteren Schäden an den Organen führt. Daraus kann sich ein zum Tode führendes Multiorganversagen entwickeln. Bei Älteren mit klassischem Hitzschlag soll die Sterblichkeit über 50 % liegen, bei Jüngeren mit anstrengungsbedingten Hitzschlägen unter 5 %.

Klassifikation nach ICD-10
T67.0 Hitzschlag und Sonnenstich
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Die einzige ursächliche Therapie ist die rasche Kühlung auf Temperaturen unter 39 °C. Hitzschläge sind durch Verhaltensmaßnahmen vermeidbar. Während Hitzewellen sollte man sich immer wieder im Kühlen aufhalten und zusätzliche kalte Duschen nehmen, sich angemessen kleiden und körperliche Anstrengung meiden. Freunde, Familienmitglieder und Nachbarn sollten auf gefährdete Personen achten. Beim Sport gilt es, das Training an die eigene Belastbarkeit anzupassen und außerhalb der höchsten Tageshitze zu trainieren.

Durch die globale Erwärmung werden weltweit häufigere und längere Hitzewellen erwartet. Bei steigenden Treibhausgasemissionen könnten 2100 bis zu drei von vier Menschen weltweit an mehr als 20 Tagen im Jahr extremer Hitze ausgesetzt sein.

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