Homöopathische Materia medica

Die homöopathische Materia medica bezeichnet einerseits die homöopathische Lehre von den Arzneimitteln insgesamt, andererseits auch einzelne Werke auf diesem Gebiet. Zum historischen Gebrauch des Ausdrucks in der Medizin siehe den Artikel Materia medica.

Eine homöopathische Materia medica als Einzelwerk ist eine Sammlung von Symptomen oder auch so genannten „Bildern“ homöopathischer Arzneimittel. Sie gibt jeweils die Symptome und Krankheitsbilder an, die mit einem homöopathischen Arzneimittel verbunden werden, das heißt bei homöopathischen Arzneiprüfungen aufgetreten sind, in Vergiftungsfällen beobachtet wurden oder homöopathischen Kasuistiken zufolge durch Anwendung des entsprechenden Mittels beseitigt wurden. Arzneimittellehren werden in der Homöopathie häufig dazu benutzt, eine Arzneiwahl zu überprüfen, die auf dem Wege der Repertorisation getroffen worden war. Alle Materiae medicae haben eine ähnliche Struktur:

  • Die enthaltenen homöopathischen Mittel werden alphabetisch aufgelistet, genauso wie bei jedem anderen lexikalisch gegliederten Nachschlagewerk auch.
  • Die Einteilung innerhalb einer Mittelbeschreibung folgt dem so genannten Kopf-zu-Fuß-Schema: Zuerst werden „Allgemeinsymptome“ beschrieben, es folgen psychische, dann organische Symptome vom Kopf über den Hals abwärts bis zu den Füßen; abschließende Angaben beziehen sich auf den Vergleich und die Wechselbeziehung mit und zu anderen Mitteln. So genannte Modalitäten (das heißt Umstände, unter denen Symptome eintreten, verschwinden, besser oder schlechter werden) werden entweder bei den einzelnen Symptomen aufgeführt oder am Ende gesammelt dargestellt. Häufig werden zu Beginn zusammenfassend die so genannten Leitsymptome des Mittels aufgeführt.
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