Homophone Verschlüsselung
Die homophone Verschlüsselung (von altgriechisch ὅμος hómos „gleich“ und φωνή phonḗ „Stimme“ = „gleich klingend“) ist eine bereits im 17. Jahrhundert weit verbreitete monoalphabetische Verschlüsselungsmethode, bei der im Gegensatz zur einfachen monoalphabetischen Substitution die Klartextzeichen (zumeist: Buchstaben) auch durch mehrere (unterschiedliche) Geheimtextzeichen substituiert werden können.
Die wesentliche Schwäche der einfachen monoalphabetischen Substitution ist, dass jeder Klartextbuchstabe stets nur durch ein einziges Geheimtextzeichen verschlüsselt wird. Der so entstehende Geheimtext ist deshalb anfällig für statistische Angriffsmethoden. Beispielsweise genügt eine simple Häufigkeitszählung der Geheimtextzeichen, um den in den meisten Sprachen häufigsten Buchstaben E (Häufigkeit im Deutschen etwa 17,7 %) schnell zu identifizieren.
Diesem Angriff wirkt die homophone Verschlüsselung entgegen, indem sie mehrere Substitute für häufiger verwendete Buchstaben, wie zum Beispiel E oder N, erlaubt. Umgekehrt, aus Sicht des Geheimtextes formuliert, können unterschiedliche Geheimtextzeichen die Verschlüsselung desselben Klartextbuchstabens bedeuten (daher der Name homophon), was die unbefugte Entzifferung des Geheimtextes wesentlich erschwert. Die homophone Verschlüsselung stellt somit eine kryptographische Verbesserung der einfachen monoalphabetischen Substitutionsverfahren dar.