Iberienraubwürger
Der Iberienraubwürger (Lanius meridionalis), zuvor Südlicher Raubwürger, ist ein Vertreter der Gattung Lanius und der Familie der Würger (Laniidae).
Iberienraubwürger | ||||||||||||
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Iberienraubwürger in der Pseudosteppe bei Castro Verde (Portugal) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lanius meridionalis | ||||||||||||
Temminck, 1820 |
Die eher große, grau-weiß-schwarze, langschwänzige Würgerart kommt auf der Iberischen Halbinsel und an der südfranzösischen Mittelmeerküste und deren Hinterland vor. Die Art verbleibt auch während der Wintermonate im Brutgebiet. Der Iberienraubwürger ist vor allem ein Ansitzjäger, der sich vornehmlich von großen Insekten und kleinen Wirbeltieren ernährt.
Taxonomisch ist der gesamte Lanius excubitor/Lanius meridionalis- Komplex kompliziert. Ursprünglich wurde die Art für konspezifisch mit Lanius excubitor gehalten, mit dem sie nahe verwandt ist. Gegen Ende des 20. Jh. angestellte Untersuchungen ergaben eine deutliche genetische Distanz zwischen Individuen aus Mitteleuropa, dem nördlichen Asien und Nordamerika und solchen aus Spanien, von den Kanaren, aus Afrika dem Nahen Osten und Zentralasien. Dies führte zur Trennung zwischen Nördlichem Raubwürger und Südlichem Raubwürger. Schließlich führten die Arbeiten von Olsson et al. (2010) und Peer et al. (2011) zu einer weitgehenden Neubewertung der taxonomischen Situation, als deren Ergebnis, neben einigen anderen Änderungen, der Iberienraubwürger als monotypische Art resultierte.
Der Bestand des Iberienraubwürgers ging seit 1970 kontinuierlich zurück und beginnt sich erst seit 2010 auf niedrigerem Niveau zu stabilisieren. Aufgrund dieses Rückgangs bewerten das HBW und die IUCN den Gefährdungsstatus mit vulnerable. Die Hochstufung von least concern (ungefährdet) auf vulnerable (gefährdet) erfolgte Ende 2017.