Ich-Störung
Als Ich-Störungen werden Erlebensweisen bezeichnet, bei denen es zu Störungen der Ich-Umwelt-Grenze im Sinne einer Störung des personalen Einheitserlebens („Ich-Erleben“) kommt. Der Begriff der Ich-Störung umfasst einen Komplex an Symptomen, welche sich phänotypisch teils deutlich voneinander unterscheiden.
Zum einen kann hier eine reine Störung der Ich-Umweltgrenze vorliegen, wie z. B. bei der Depersonalisation, wo sich die jeweilige Person von sich selbst entfremdet fühlt, oder einer fehlenden Fähigkeit, das eigene Ich als von der Umwelt abgegrenzt wahrzunehmen.
Zum anderen können Phänomene auftreten, bei denen die eigenen Erlebnisinhalte und Handlungen, insbesondere auf der Ebene des Denkens, als von außen manipuliert wahrgenommen werden, was auch als Fremdbeeinflussungserleben bezeichnet wird.
Erstgenanntes führt psychodynamisch häufig nicht zu veränderten Verhaltensweisen, wird aber von den Betroffenen zumeist als äußerst unangenehm empfunden.
Bei einer gestörten Ich-Wahrnehmung im Sinne eines Fremdbeeinflussungserlebens ist hierdurch häufig zusätzlich das Kriterium einer Wahnsymptomatik gegeben, bzw. der Übergang fließend, welche den Betroffenen unter Umständen zu gestörten Verhaltensweisen führt.
Gemeinsames Charakteristikum ist die herabgesetzte Abgrenzbarkeit der eigenen Identität von der Umwelt.