Löwenadler

Der Löwenadler (auch Löwenkopfadler; sumerisch ananx(IM)-du-gud; anzumušen; akkadisch anzud, anzu) ist als raubvogelartiges Mischwesen in der mesopotamischen Glyptik von der Dschemdet-Nasr-Zeit bis zum Ende der neusumerischen Zeit belegt; zunächst in zwei Grundtypen, später nur noch als schwebender Löwenadler. In der syrischen Region trat der Löwenadler ikonografisch mit mesopotamischen Motiven kurzfristig im frühen zweiten Jahrtausend v. Chr. in Erscheinung.

Der Löwenadler setzte sich aus einem Löwenkopf sowie Raubvogelkörper zusammen und stellte in der damaligen Mythologie zunächst den stärksten Vogel und das gefährlichste Raubtier dar, das Menschen und Viehherden bedrohte. Die mesopotamischen Könige verglichen deshalb ihren Charakter mit dem eines Löwenadlers. Der im Gilgamesch-Epos in der altbabylonischen Zeit (etwa 2000–1600 v. Chr.) feuerspeiend-auftretende Chumbaba wird in der Literatur zwar teilweise als „Löwenadler“ bezeichnet, ist jedoch mit dem Löwendrachen gleichzusetzen.

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