Immaterielle Arbeit

Immaterielle Arbeit ist ein Begriff aus dem Operaismus (eine neomarxistische Strömung und soziale Bewegung, die in den frühen 1960er Jahren im industriellen Norditalien entstanden ist). Immaterielle Arbeit wird dort definiert als Sammelbegriff für

Beispiele für solche Immateriellen Arbeiten seien Emotionsarbeit, Soziales Netzwerk und Teamarbeit.

Immaterielle Arbeit sei bestimmend für die gesellschaftliche Arbeit in ihrer Gesamtheit.

Der Literaturtheoretiker und Globalisierungskritiker Michael Hardt und der Politikwissenschaftler Antonio Negri, beide Autor des Postoperaismus haben den Begriff der Immateriellen Arbeit in ihrem marxistischen Buch Empire – die neue Weltordnung genauer gefasst. Sie Stellen drei Aspekte der immateriellen Arbeit heraus:

  1. der Informationsfluss zwischen Fabrik und Markt,
  2. die Homogenisierung der Arbeitsvorgänge als Prozesse der Symboleingabe in Informationssysteme und
  3. die affektive Arbeit, bei der im direkten oder auch indirekten Kontakt (etwa in der Unterhaltungsindustrie) ein Gefühl von Wohlsein erzeugt wird.

Auch wenn die in der immateriellen Produktion Beschäftigten eine Minderheit bleiben, wird ihre Form der Arbeit hegemonial: Die Eigenschaften der immateriellen Produktion verändern alle anderen Formen der Arbeit, bzw. sogar die Gesellschaft als Ganzes. Gleichzeitig ist die immaterielle Arbeit für die Gesellschaft sehr bedeutend: Da durch sie Symbole, Affekte und Beziehungen hergestellt werden, kann man sogar behaupten, die immaterielle Arbeit produziere die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit. Die Globalisierung führt zu grundlegenden Veränderungen im Produktionsprozess, zusätzlich wird die industrielle Arbeit an Bedeutung verlieren.

Ihr Ziel ist die Produktion und Reproduktion der Gesellschaft insgesamt. Sie ist nicht mehr auf die Ökonomie beschränkt (Biopolitik, Produktion von Subjektivitäten). Sie hat eine Tendenz zum Netzwerk, da Kommunikation, kooperative und affektive Beziehungen auf Netzwerken beruhen. Weitere Eigenschaften sind Mobilität, Flexibilisierung und Prekarisierung.

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