In paradisum

In paradisum ist eine lateinische Antiphon, benannt nach ihren Anfangsworten. Erstmals bezeugt ist sie in Handschriften des 7./8. Jahrhunderts. Sie war im Mittelalter Teil der Sterbeliturgie, das heißt, sie wurde am Übergang vom Leben zum Tod gesungen. Im Rituale Romanum von 1614 ist sie mit der Antiphon Chorus angelorum verbunden. Im Laufe der Liturgiegeschichte wurde In paradisum Teil der Exequien und wird heute für gewöhnlich gesungen, während – oder kurz bevor – der Sarg zum Grab geleitet wird. Das katholische Gebet- und Gesangbuch Gotteslob enthält den deutschen Text unter Nr. 515, den lateinischen unter Nr. 516.

Der Gesang deutet Sterben als Übergangsritus und verwendet dafür die endzeitliche Metapher vom himmlischen Jerusalem. Er findet sich auch in mehreren lutherischen Agenden.

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