Ingenieurgeodäsie
Unter Ingenieurgeodäsie (auch: Ingenieurvermessung) versteht man jenen Teil der angewandten Geodäsie, der sich mit Vermessungsarbeiten in Zusammenhang mit der Planung, der Bauausführung (Absteckung) und der Überwachung von technischen Objekten (Maschinen- und Anlagenbau) und Bauwerken sowie der Überwachung natürlicher Objekte (wie instabile Rutschhänge und Setzungen) beschäftigt. Für solche Monitoring-Aufgaben werden spezielle Festpunktfelder (Überwachungsnetze) angelegt. Die Ingenieurgeodäsie steht in ihrem Tätigkeitsfeld daher stets in engem Kontakt zu Nachbardisziplinen wie Geologie oder Bau- und Maschinenwesen. Sie ist im Vergleich mit anderen Teilen der angewandten Geodäsie meist durch sehr hohe Genauigkeitsanforderungen charakterisiert und verwendet neben den konventionellen geodätischen Messsensoren auch andere Sensoren, wie z. B. Neigungssensoren.
Die Ingenieurgeodäsie ist abzugrenzen von der Katastervermessung, die in der Regel mit einer hoheitlichen Aufgabe verbunden ist, sowie von der Bauvermessung, die meist nur geringe Anforderungen an die Messgenauigkeit zu erfüllen hat.