Inkabein

Das Inkabein oder der Inkaknochen (lat. Os incae oder Os interparietale; engl. inca bone oder incarial bone) ist am Schädel des Menschen ein akzessorischer (zusätzlicher) Knochen im Bereich der Lambdanaht (lat. Sutura lamdoidea), der Verbindung zwischen Scheitel- (Os parietale) und Hinterhauptsbein (Os occipitale). Dieser überzählige Knochen stellt eine anatomische Variation dar (Schaltknochen), die klinisch nicht relevant ist. Bei der radiologischen Befundung von Schädelaufnahmen kann sie als Nebenbefund erwähnt werden. Bei vielen anderen Wirbeltieren tritt das Os interparietale regelmäßig auf.

Wegen einer bleibenden Nahtstelle zwischen Ober- und Unterschuppe (einer persistierenden Sutura mendosa) bleibt ein einzelständiges Knochenstück der Hinterhauptschuppe bestehen. Die Form des Inkabeins ist meist dreieckig, kann aber stark variieren und auch rechteckig, Rhombus-förmig oder M-förmig sein. Sehr selten kann das Inkabein auch zwei- oder dreigeteilt sein oder noch mehr Teile enthalten (1 = Os incae totum; 2 = Os incae bipartitum; 3 = Os incae tripartitum), da manchmal weitere ein oder mehrere Längsnähte oder eine zusätzliche Quernaht existiert. Es kann den Schädelknochen in seiner ganzen Dicke umfassen, oder nur an der Außenseite oder Innenseite des Schädelknochens vorliegen.

Das Inkabein wurde vom Wundarzt P.F. Bellamy bei der Analyse der Schädel zweier peruanischer Kindermumien (A brief Account of two Peruvian Mummies in the Museum of the Devon and Cornwall Natural History Society) erstmals erwähnt und von Johann Jacob von Tschudi erstmals 1851 beschrieben. Le Double beschrieb diesen Knochen 1903 als Os interparietale. Auch bei fossilen Hominini (u. a. Australopithecus und Homo erectus) sowie beim frühen Homo sapiens wurde das Inkabein gefunden.

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