Institut d’études politiques de Paris
Das Institut d’études politiques de Paris (IEP de Paris) (deutsch: Institut für politische Studien zu Paris), gewöhnlich Sciences Po genannt, ist ein Grand établissement mit Hauptsitz im 7. Arrondissement von Paris. Zusammen mit dem Collège de France oder der Elite-Hochschule für Sozialwissenschaften École des hautes études en sciences sociales (EHESS) genießt das Institut durch seinen verwaltungsrechtlichen Status das höchste wissenschaftliche Prestige aller Hochschuleinrichtungen Frankreichs.
Institut d’études politiques de Paris | |
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Gründung | 1872 |
Trägerschaft | staatlich und private Stiftung |
Ort | Paris, Nancy, Dijon, Poitiers, Menton, Le Havre, Reims |
Land | Frankreich |
Direktor | Jean Bassères (interim) |
Studierende | 14.000 (davon 49 % internationale Studenten) |
Mitarbeiter | 3 909 |
davon Professoren | 270 in Vollzeit (insgesamt 4 162 Dozenten) |
Jahresetat | 197 Mio. € (2018) |
Website | www.sciences-po.fr |
Im QS World University Ranking belegte Sciences Po 2021 weltweit den 2. Platz im Bereich Politikwissenschaften und Internationale Studien. Die Hochschule rangiert damit direkt hinter Harvard in den Vereinigten Staaten und noch vor der University of Oxford in England. Sciences Po nimmt weniger als 10 Prozent aller Bewerber an.
Zu den Alumni der Sciences Po Paris zählen die sechs letzten französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron, François Hollande, Nicolas Sarkozy, Jacques Chirac, François Mitterrand und Georges Pompidou sowie zahlreiche internationale Staats- und Regierungschefs sowie Führungspersönlichkeiten bei den Vereinten Nationen, der Welthandelsorganisation (WTO), dem Internationalen Währungsfond (IMF) und dem Europäischen Parlament. Im Jahr 2023 wurde Angela Merkel die Ehrendoktorwürde verliehen.
Die von Émile Boutmy 1872 gegründete Privathochschule École libre des sciences politiques wurde 1945 verstaatlicht und in das Institut d’études politiques de Paris (IEP) und die Fondation nationale des sciences politiques (FNSP) aufgeteilt. Das neu gegründete Institut bereitete nach dem Zweiten Weltkrieg und bis in die 1990er Jahre hinein hauptsächlich auf die concours (Aufnahmeprüfungen) für die wichtigsten Verwaltungshochschulen Frankreichs vor, insbesondere die École nationale d’administration (ENA).
Vor allem durch die unter dem mittlerweile verstorbenen Direktor Richard Descoings eingeleiteten Reformen ist der akademische Fokus heute aber wesentlich breiter und umfasst nicht nur Politikwissenschaften, sondern zum Beispiel auch Jura, Wirtschaftswissenschaften, Finanzwissenschaft, Marketing, Kommunikation, Urbanismus/Stadtplanung, Management oder Journalismus. Entsprechend wenden sich heute über zwei Drittel der Absolventen nach ihrem Abschluss der Privatwirtschaft zu. Tatsächlich waren auch die meisten Mitglieder der Wirtschaftseliten Frankreichs, also z. B. die Vorstandsvorsitzenden der großen Unternehmen, zumindest für einige Jahre an Sciences Po, da ein Abschluss an der Sciences Po in Frankreich oft als Eintrittskarte für weiterführende Eliteschulen galt. Heute ist das Studium am Pariser IEP gegliedert in ein multidisziplinäres Bachelorstudium sowie ein konsekutives Masterstudium.