Integrale Theorie

Als integrale Theorie, auch „integrales Denken“ oder „integrale Weltsicht“ genannt, bezeichnet sich eine Schule von Weltanschauungen, die sich um eine umfassende Sicht des Menschen und der Welt, oft auch des Geistigen und Göttlichen ganz allgemein, bemüht. Es handelt sich nicht um einheitliche oder präzise Theorie im engeren Sinne, sondern um einen Versuch, im Rahmen eines weltweit wachsenden offenen Diskurses verschiedene natur-, human- und geisteswissenschaftliche Denkansätze, sowie Elemente prämoderner, moderner und postmoderner, östlicher und westlicher Weltsichten, und rationale und spirituelle Gedanken in einen kohärenten Zusammenhang zu stellen und zu integrieren. In einem engeren Sinn zugehörig sind die Autoren Aurobindo Ghose, Jean Gebser, Johannes Heinrichs und Ken Wilber und deren Schüler. Dabei berufen sich diese auf die Tradition anderer Autoren wie Lessing, Hegel oder Teilhard de Chardin; eine eng verwandte Theorie ist Spiral Dynamics. Rudolf Bahro und Maik Hosang verstehen sich selbst auch als Vertreter der „integralen Theorie“, was unter anderen Mitgliedern dieser Schule jedoch bestritten wird. Denker wie Hermann Lotze, Max Scheler und Nicolai Hartmann oder Pitirim Sorokin, gelten heutigen Vertretern der integralen Theorie als integrale Denker avant la lettre.

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