Intersubjektivität (Psychoanalyse)
Der intersubjektive Ansatz in der Psychoanalyse gründet auf den Arbeiten einer Gruppe um Robert Stolorow, Bernd Brandchaft, George Atwood und Donna Orange. Unter Einbeziehung der Selbstpsychologie von Heinz Kohut formulierten sie eine erlebensnah orientierte Form psychoanalytischer Theorie und Behandlungspraxis. Diese unterscheidet sich in wesentlichen Punkten von der klassischen Konzeption Sigmund Freuds, indem sie dessen intrapsychisch orientiertes Modell der Psyche zugunsten des grundlegenden Vorrangs von „intersubjektiver“ Beziehungsrealität in Frage stellt.
In den U.S.A. entwickelte sich hieraus die relationale Psychoanalyse. Als Gründer dieser Schule gilt Stephen Mitchell.
In Deutschland wird diese paradigmatische Neuorientierung als „intersubjektive Schule“ benannt. Hauptvertreter sind hier Helmut Thomä, Martin Altmeyer sowie Chris Jaenicke.