Intraossärer Zugang

Ein intraossärer Zugang bzw. eine intraossäre Infusion ist eine Applikationsform, bei der Infusionen bzw. Medikamente intraossär (in die Knochenmarkshöhle) verabreicht werden. Bei der dazu notwendigen intraossären Punktion wird eine Stahlkanüle in den Knochen eingestochen, worüber die Substanzen aufgrund der guten Durchblutung der Knochenmarkhöhle verabreicht werden können.

Verwendet wird der intraossäre Zugang oft bei Kindernotfällen und bei kleinen Haus- und Heimtieren, da es bei diesen mitunter schwierig ist, die kleinen Venen mit einer Venenverweilkanüle zu punktieren. Grundsätzlich ist er jedoch in allen Altersstufen einsetzbar und wird zunehmend auch bei Erwachsenen genutzt. Der intraossäre Zugang ist bei der Infusion von Flüssigkeit, Applikation von Medikamenten und Blutentnahme eine vergleichbare Alternative zum Venenkatheter. Im Notfall lassen sich alle gängigen Medikamente und Blutprodukte applizieren, auch Blutentnahmen sind möglich. Vorteile der intraossären Punktion sind die schnelle Anwendung und hohe Erfolgsraten (> 80 %) bei geringem Komplikationsrisiko. Nachteilig sind die höheren Kosten für Material und eine beschränkte Durchflussrate der Punktionsnadeln bei manchen Systemen.

Bereits in den 1940er Jahren wurde die intraossäre Injektion erfolgreich angewendet.

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