Introjektion

Unter Introjektion (von lateinisch intro = ‚hinein‘, ‚herein‘ und iacere = ‚werfen‘) versteht man in der Psychologie die Aufnahme und Verinnerlichung unverarbeiteter, meist aversiver äußerer Realitäten, fremder Anschauungen, Motive, Werte und Normen etc. in das eigene Ich, die, im Unterschied zur Identifikation, einen unreiferen, unangepassten und tiefer in der Ich-Struktur verwurzelten Mechanismus darstellt und meist in der früheren Kindheit stattfindet. Das betreffende Objekt bzw. die betreffenden Objektqualitäten werden auch als Introjekt bezeichnet.

Der Begriff stammt ursprünglich aus der Psychoanalyse und beschreibt dort einen Vorgang, der vor allem im Kleinkindalter geschieht und bei dem eine äußere Realität (Objekte, Objektqualitäten) nach dem Vorbild körperlicher Einverleibung in das seelische Innere hineingelangt. Somit stellt Introjektion den zweiten der drei Internalisierungsprozesse (nach der Inkorporation und vor der Identifikation) innerhalb der psychoanalytischen Entwicklungspsychologie dar.

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