Irrfahrt der St. Louis
Die Irrfahrt der St. Louis war eine Reise von 937 nahezu ausnahmslos deutschen Juden auf der St. Louis, einem Passagierschiff der Hamburger Reederei HAPAG, von Mai bis Juni 1939 von Hamburg nach Kuba und Antwerpen. Die Passagiere wollten, um dem NS-Regime zu entkommen, nach Kuba emigrieren, erhielten aber weder dort noch in den USA und Kanada eine Landeerlaubnis. Sie wurden schließlich in Antwerpen von Bord gelassen und auf Belgien, die Niederlande, Frankreich und Großbritannien verteilt.
Die meisten Passagiere überlebten den Zweiten Weltkrieg nicht. Die fehlende Aufnahmebereitschaft der Zielländer und das Schicksal der Flüchtlinge waren wesentliche Elemente der politischen Debatte im Vorfeld der 1951 erfolgten Verabschiedung der Genfer Flüchtlingskonvention.