Aerolinee-Itavia-Flug 870
Am Abend des 27. Juni 1980 stürzte eine Douglas DC-9 der italienischen Fluggesellschaft Aerolinee Itavia mit dem Kennzeichen I-TIGI auf Aerolinee-Itavia-Flug 870 nördlich der italienischen Insel Ustica auf dem Wege von Bologna nach Palermo aus zunächst ungeklärter Ursache ins Tyrrhenische Meer. Alle 81 Insassen starben bei diesem Flugunfall, der in Italien als „strage di Ustica“ (das Ustica-Blutbad oder -Massaker) bekannt wurde.
Eine internationale technische Untersuchung ermittelte 1994 unter Einschluss aller Trümmerteile eine Explosion eines Sprengsatzes in der Toilette im Heck des Flugzeugs als Ursache für den Absturz. Ein Verantwortlicher für die Explosion wurde nie ermittelt. Ein Zivilgericht sprach 2013 den Angehörigen der Opfer Entschädigung zu, weil der Staat „das Flugzeug nicht geschützt hätte“ und ging damit im Gegensatz zum Strafgericht im Jahr 2007 davon aus, dass es sich nicht um eine Bombe gehandelt hätte, sondern mit einer höheren Wahrscheinlichkeit („più probabile che non“) um einen Abschuss. Durch die sich über drei Jahrzehnte hinziehenden Ermittlungen ist Ustica bis heute ein sehr emotionales Thema in Italien.