Jahrhundertring

Als Jahrhundertring wird die Inszenierung von Richard Wagners Ring des Nibelungen von Patrice Chéreau zum 100-jährigen Bestehen der Bayreuther Festspiele im Jahr 1976 bezeichnet. Eigentlich war der Schauspielregisseur Peter Stein für die Jubiläumsinszenierung des Rings angefragt worden; die Verhandlungen scheiterten jedoch, weil Stein einen Umbau der Bühne und des Zuschauerraumes forderte und sich weigerte, Franz Josef Strauß anlässlich der Premiere zu treffen. Stattdessen übertrug die Festspielleitung dem 31-jährigen Film- und Schauspielregisseur Patrice Chéreau die Regie, der der bis dahin jüngste Regisseur (und erste Ausländer in dieser Position) in der Bayreuther Festspielgeschichte war. Die musikalische Leitung hatte der Dirigent und Komponist Pierre Boulez (mit seinem Assistenten Jeffrey Tate). Das Bühnenbild entwarf Richard Peduzzi, die Kostüme schuf Jacques Schmidt, die Lichtgestaltung oblag Manfred Voss. Als Dramaturg war François Regnault verpflichtet worden.

Die Ring-Inszenierung von Chéreau und Boulez gilt bis heute als maßstabsetzende Arbeit in der Interpretationsgeschichte des Werkes.

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