Jacobus de Ispania
Jacobus de Ispania († nach 1330), wird der Verfasser des mittelalterlichen siebenbändigen Werkes Speculum Musicae (deutsch: „Spiegel der Musik“) genannt. Der Vorname „IACOBUS“ ergibt sich als Akrostichon aus den Anfangsbuchstaben der sieben Bücher des Gesamtwerkes, worauf im Proömium hingewiesen wird. Da sich in den beiden letzten Büchern verschiedentlich Anmerkungen zur musikalischen Praxis im Raum Lüttich (bzw. Liège/Lîdje/Luik, Name in römischer Zeit: Leodicum) finden, wird ein franko-flämischer Musiktheoretiker als Verfasser vermutet, über dessen Lebenslauf allerdings nur wenig bekannt ist. Im 20. Jahrhundert wurde er daher auch mit der nicht zeitgenössischen Namensform Jakobus von Lüttich, latinisiert Jacobus Leodiensis referenziert. Margaret Bent konnte 2015 nachweisen, dass das Werk in einem Verzeichnis aus Vicenza, das eine heute verlorene Handschrift aufführt, einem Magister Iacobus de Ispania zugeschrieben wird. Bents Schlussfolgerung, dass der Autor demnach aus Spanien stamme, wurde von dem Musikhistoriker Rob C. Wegman widersprochen, der darauf hinwies, dass die Herkunftsnennung im Mittelalter auch auf die Region Hesbaye (Hespengau) hinweisen könnte, in der Lüttich seinerzeit lag.