Sanitätswesen (KZ)
Das Sanitätswesen war eine der fünf Abteilungen (Abteilung I: Kommandantur-Stab, Abteilung II: Politische Abteilung, Abteilung III: Schutzhaftlager, Abteilung IV: Standortverwaltung, Abteilung V: Sanitätswesen), die in den nationalsozialistischen Konzentrations- bzw. Vernichtungs-/Todeslagern unterschiedliche lagerbezogene Aufgaben wahrnahmen.
Die „Abteilung V“ war obligatorischer Bestandteil des Kommandanturstabes in den Konzentrationslagern. Sie unterstand innerhalb der SS-Inspektion der Konzentrationslager (IKL) ab 1937 dem sogenannten „Leitenden Arzt“, der für Zuteilung und Versetzungen des „Sanitätspersonals“ der Konzentrationslager, die fachlichen Weisungen an die Standortärzte und die Auswertung der Monatsberichte der Standortärzte zuständig war. Nach der Unterstellung der IKL als Amtsgruppe D unter das SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt fungierte Enno Lolling ab dem 3. März 1942 als Leiter des Amtes D III für Sanitätswesen und Lagerhygiene mit Sitz in Oranienburg. In dieser Position wurde er als Leitender Arzt zum Vorgesetzten aller KZ-Lagerärzte, der wiederum dem Reichsarzt SS Ernst-Robert Grawitz unterstellt war.