Kabinett Bérégovoy
Das Kabinett Bérégovoy war vom 2. April 1992 bis zum 29. März 1993 die 23. Regierung der fünften Republik.
Die Vorgängerregierung Cresson war am 2. April 1992 auf Wunsch von Staatspräsident François Mitterrand zurückgetreten, der am gleichen Tag Pierre Bérégovoy mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragte. Die weiteren Regierungsmitglieder wurden am 5. April 1992 veröffentlicht. Wie ihre Vorgängerregierung verfügte auch die Regierung Bérégovoy nicht über eine Mehrheit in der Nationalversammlung. Ebenfalls wie bereits bei der Vorgängerregierung gehörten ihr über die eigentliche Regierungsmehrheit hinaus zwei Mitglieder des Mouvement des réformateurs an, die Unterstützung von zentristischen Abgeordneten für die Regierungspolitik gewinnen sollten.
Der Regierung Bérégovoy gelang es nicht, die schlechten Zustimmungswerte für die Parti Socialiste und ihre Bündnispartner wieder zu erhöhen. Die Parlamentswahl 1993 endete so im Desaster für die PS, die das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte erzielte und auf nur noch 52 Mandate kam. Am Tag nach dem zweiten Wahlgang trat die Regierung Bérégovoy zurück, mit der Nachfolgeregierung Balladur begann die zweite Cohabitation.
Pierre Bérégovoy, gegen den es Korruptionsvorwürfe gab, beging nur einen Monat nach seinem Ausscheiden aus dem Amt höchstwahrscheinlich Selbstmord.