Kabinett Colijn III

Das Kabinett Colijn III war die Regierung der Niederlande von 1935 bis 1937 unter Ministerpräsident Hendrikus Colijn, der bereits von 1925 bis 1926 Ministerpräsident war und das Amt erneut seit 1933 bekleidet. Dieses Kabinett war eine Fortsetzung des seit dem 26. Mai 1933 amtierenden zweiten Kabinetts Colijn mit leicht veränderter Zusammensetzung, insoweit ist die Bezeichnung Colijn III sachlich falsch. Insbesondere Colijn wollte jedoch nach dem Konflikt mit der römisch-katholischen RKSP-Fraktion in der Zweiten Kammer der Generalstaaten betonen, dass ein neues Kabinett gebildet worden sei. Dies erforderte jedoch eine Umstrukturierung und der Entlassungsantrag wurde erneut geprüft. Die finanziellen und wirtschaftlichen Probleme blieben zentral. 1936 beschloss das Kabinett, den Gulden abzuwerten. Das Kabinett musste sich zunehmend mit internationalen Spannungen auseinandersetzen, die insbesondere durch das Vorgehen der Nationalsozialistischen Bewegung NSB (Nationaal-Socialistische Beweging) auch Auswirkungen auf das eigene Land hatten.

Wie die Vorgängerregierung bestand das Kabinett aus Ministern der der Römisch-Katholischen Staatspartei RKSP (Roomsch-Katholieke Staatspartij), der Anti-Revolutionären Partei ARP (Anti-Revolutionaire Partij) und der Christlich-Historischen Union CHU (Christelijk-Historische Unie), des Freisinnig-Demokratischen Bundes VDB (Vrijzinnig Democratische Bond), des Freiheitsbundes VB (Vrijheidsbond) sowie einem parteilosen Minister. Nach der Kabinettskrise nahm das Kabinett am 31. Juli 1935 seine Arbeit wieder auf und trat am Wahltag, dem 25. Mai 1937, zurück. Das Kabinett verfügte seit der Parlamentswahl am 26. April 1933 mit 65 Sitzen (65 Prozent) in der Zweiten Kammer und 39 Sitzen (78 Prozent) in der Ersten Kammer über eine breite absolute Mehrheit. Nach der Parlamentswahl vom 26. Mai 1937, der letzten Wahl vor 1946, verfügten die Regierungsparteien über 56 Sitze (56 Prozent) in der Zweiten Kammer, aber nur noch über 13 Sitze (26 Prozent) in der Ersten Kammer. Das darauffolgende vierte Kabinett Colijn trat sein Amt am 24. Juni 1937 an.

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