Kaiserlicher Lehrer

Kaiserlicher Lehrer (engl. Imperial Preceptor; „Kaiserlicher Lehrer“) war ein Mönchsbeamtentitel im Buddhismus der Zeit der Mongolen-Dynastie seit Kublai Khan (Kaiser Shizu). Ein ähnliches Amt gab es bereits in der späten Zeit der Xixia-Dynastie (der Tanguten). In der Zeit des Xixia-Kaisers Renzong (仁宗; reg. 1139–1193) gab es eine Persönlichkeit namens (chin.) Boluo Xiansheng (波羅顯勝) mit dem Titel eines (chin.) gongde sizheng 功德司正 (cum grano salis: „Amt des Wächters über Verdienste und Tugenden“), die die religiösen Angelegenheiten der Buddhisten des ganzen Reiches verwaltete. In der Mongolen-Zeit wurde es institutionalisiert. Das System der Yuan-Dynastie war folgendes: bei der Thronbesteigung empfing der Kaiser von einem buddhistischen Mönch Buddhas Gebote/Tugendregeln (Fojie 佛戒), was dann anschließend bei allen weiteren Herrschern der Mongolen-Dynastie der Fall war. Kublai Khan (1215–1294) hatte Buddhas Gebote von Phagspa (1235–1280) empfangen, Phagspa wurde 1260 zum „Reichslehrer“ (guoshi 国師 / tibet. go shri གོ་ཤྲི་) ernannt und 1270 zum „Kaiserlichen Lehrer“ (dishi). Von da an waren alle dieses Amt bekleidende Kaiserlichen Lehrer Angehörige des Familienzweigs des Tibeters Khön Könchog Gyalpo (1034–1102) – des Oberhaupts der Sakya-Schule des tibetischen Buddhismus – oder Schüler oder Angehörige des Familienzweigs von Sakya Pandita (1182–1251) und Phagspa. In der Geschichte der Yuan-Dynastie (Yuanshi) wird im Ersten Teil der Biografie von Shizu und in der Phagspa-Biographie in den Biographien berühmter Buddhisten und Daoisten (Shi-Lao zhuan: Basiba) über dieses Amt berichtet.

Tibetische Bezeichnung
Tibetische Schrift:
ཏི་ཤྲི་
Wylie-Transliteration:
ti shri
Chinesische Bezeichnung
Traditionell:
帝師
Vereinfacht:
帝师
Pinyin:
dìshī
Wade-Giles:
ti-shih
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